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2022-11-07 Stadtgeflüster Illustration Ekki kurz.tif

Wir sprachen mit Devina über ihre Pläne, Songs und das Leben

KARRIERE IN DEN STARTLÖCHERN

Münsters Musikszene ist quicklebendig und sorgt auch regelmäßig für Nachwuchs im Hinblick auf Musiker. In diese Kategorie ordnet sich auch Devina Reisberg ein. 22 Lenze ist sie jung, schreibt Texte und singt schon seit frühester Jugend. Als Singer-Songwriter veröffentlicht sie regelmäßig neue Songs auf YouTube oder auch auf den gängigen Streamingplattformen. Sie macht keinen Hehl daraus, sie möchte richtig Karriere machen.

Hallo Devina, du bist mit 22 Jahren ja noch ziemlich jung, machst du außer Singen noch was anderes, oder bist du nach der Schule schon „durchgestartet“?


Oh ja, ich habe einen super tollen Beruf, der mir unglaublich viel Spaß macht. Als Pflegefachassistentin arbeite ich hauptberuflich in der Altenpflege.


Respekt, kein einfacher Beruf. Aber konzentrieren wir uns auf die Kunst, wie fing das mit der Musik an?


Musik habe ich einfach schon immer gemacht, vor allem gesungen habe ich als Kind bereits. Mit 11 Jahren habe ich auch angefangen, erste Songtexte zu schreiben. Da ging es dann um meine eigenen Geschichten oder auch von anderen.


Das ist ja ziemlich früh. Hattest du Vorbilder, die dich zum Singen gebracht haben, oder hast du einfach selbst festgestellt, dass du das gerne machst und gut kannst?


Vorbilder gab es so direkt nicht. Natürlich gab es gelegentlich Menschen, die sagten: „Devina, du hast so eine tolle Stimme, sing doch mal dies, oder sing doch mal das …“. Das habe ich dann meist auch sehr gerne gemacht. Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, Bruno Mars, den fand ich damals mit 11 bis 12 Jahren wirklich toll. Das hat sich aber auch gelegt. Ich bin da eher so die Richtung Udo Lindenberg, Peter Maffay, oder auch Udo Jürgens. So was singe ich auch mit den Bewohnern im Altersheim immer, die mögen das voll gerne.


Ist das Musik, die du auch privat häufig hörst?


Klar! Sehr gerne sogar.


Zugegebenermaßen überrascht mich das etwas. Hätte dich tendenziell eher im Deutschrap verortet. Zumindest, wenn ich deinen aktuellen Song auf Spotify höre.


Kannst du! Ich bin da recht vielfältig, was Einflüsse und meinen Geschmack betrifft. Was die Rap-Szene anbelangt, finde ich zum Beispiel Sido, Kontra K und Disarstar richtig gut. Sind auch alle Dauergäste in meiner Playlist. Das war ja auch nicht zu hundert Prozent Rap, Einflüsse halt.


Klang auf jeden Fall sehr angenehm.


Danke, da kommt auch auf jeden Fall noch was Neues.


Du bist ja richtig umtriebig, bastelt da wer an seiner Musikkarriere?


Kann man so sagen, ich will es auf jeden Fall noch weiter nach oben schaffen und ich möchte mir selbst etwas aufbauen.


Bist du da eine Einzelkämpferin, oder hast du ein Team hinter dir?


Was ich so bei Spotify hochgeladen habe, ist komplett selbstgemacht, ich habe aber einen Produzenten. Mit dem stehe ich stets im Austausch, genau wie mit anderen Künstlern, mit denen ich eventuell noch ein paar Songs aufnehmen werde.

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Ich bin gerne unter Menschen.

Ich habe bis jetzt nur Studioaufnahmen von dir gehört, geht live bei dir auch was?


Live? Immer gerne. Momentan bin ich aber eher so auf Open-Mic-Events unterwegs, da trifft man auch mal andere junge Musiker aus Münster.


Wo nimmst du die Ideen für deine Texte her? Ist das fiktiv? Ich finde, es klingt so ein wenig autobiografisch …


Das ist richtig, es sind meist Lebensgeschichten von mir, aber auch mal von anderen. Aber es ist schon mein Leben, was da in die Texte einfließt. Meine Erlebnisse, meine Wahrnehmungen oder Empfindungen. „Vielfältig und kunterbunt“ etwa, ist ein Lied, welches ich für meine Mitmenschen geschrieben habe. Es geht um die Schwierigkeit, nicht so leben zu können, wie man sich fühlt, ganz konkret, um das Thema Sexualität im Freundeskreis.


Was ist dein großer Traum?


Mein Traum ist wirklich, dass ich das mit der Musik weit nach oben schaffe.


Cool, dass man das so klar formulieren kann.


Ja, aber das macht alles so unglaublich viel Spaß, die Arbeit mit Menschen vor allem. Ich bin gerne unter Menschen, sammle da auch so viel Lebenserfahrung, die ich wiederum in meinen Texten verarbeiten kann. Ich würde auch gerne mal auf die große Bühne.


Stadien, wie bei Taylor Swift?


Vielleicht etwas kleiner, ich singe ja auch hauptsächlich Deutsch, vielleicht so wie Mark Foster, oder Nico Santos, der singt zwar Englisch, aber soweit nach oben wie er, das wäre schon toll. Bei meinem ersten Release in diesem Jahr, „Drunk and Lonely“, geht es um die Alkoholabhängigkeit eines Freundes und seinen Kampf damit. Ich habe so tolles Feedback bekommen, vor allem, weil es deutsche Musik ist und sich mega poppig anhört.


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Schon einmal an eine Casting-Show gedacht?


Das haben mir schon viele Freunde und Bekannte gesagt oder empfohlen. Da gibt es ja eine große Auswahl – DSDS, The Voice, und wie sie alle heißen. So richtig hat mich das aber nicht überzeugt, hab da länger drüber nachgedacht.


Mit welchem Ergebnis?


Mein Bauchgefühl hat mir am Ende dann gesagt: „Nee, das mache ich lieber für mich und ich versuche es alleine zu schaffen.“ Ich brauche da keinen Dieter Bohlen oder eine Jury.


Das sind ja auch gleich die großen Geschütze, ich dachte da eher etwas lokaler. In Münster gibt’s doch auf dem Stadtfest „The Voice of Münsterland“. Oder lehnst du das kategorisch ab?


Kategorisch nicht! Ich kenne den Wettbewerb, weil ich mich da schon zweimal beworben habe. (Lacht)


Zweimal?


Genau, wurde leider beide Male abgelehnt.


Ok, da kann ich verstehen, dass man bei dem Thema skeptisch ist. Also keine Ambitionen, es da oder woanders erneut anzutreten?


Ach, das würde ich auf jeden Fall noch einmal machen. Ich habe ja mittlerweile auch die beiden Coaches, Eddie und Ekki kennengelernt. Das ist alles sehr entspannt und freundlich da. Ich glaube also schon, dass ich da noch einmal mitmache. Ich trainiere für einen Staffelmarathon, da ist genau so viel Durchhaltevermögen gefragt.


Ich bin mir sicher, ein Mitglied unserer Redaktion wird sich darüber sehr freuen! Devina, ich danke dir für dieses nette Interview. 


Devina Reisberg 

Sie ist gebürtige Münsteranerin. Die 22-Jährige arbeitet hauptberuflich in der Altenpflege. Wenn sie dort nicht gerade mit den Bewohner:innen singt, schreibt sie Texte oder trainiert fleißig für einen Staffelmarathon.

lllustration Thorsten Kambach / Foto Devina Reisberg

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