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MAL RASEND UND MAL STILLGESTANDEN

Jeder kennt es doch: Ungeduldig auf ein Geschehnis warten, doch auch bei dem dritten Blick auf die Uhr hat sich der Zeiger nicht wirklich bewegt. Andersherum: Man drückt auf die Schlummertaste des Weckers, um noch zehn Minuten weiterzuschlafen. Doch kaum hat man sich auf die andere Seite gedreht, nervt der Weckton schon wieder. Wie kommt es also, dass die Zeit so unterschiedlich schnell vergeht? Dass man die Zeit vergisst, sie einem wegrennt, fliegt oder stehen bleibt? Chiara Kucharski fragt den Wissenschaftler und Zeitforscher Dr. Marc Wittmann, wer da an den Uhren dreht, was genau es mit unserem persönlichen Zeitempfinden auf sich hat und ob man vielleicht selbst etwas für oder gegen das Zeitvergehen tun kann. 

Chiara Kucharski und Dr. Marc Wittmann besprechen die Frage der Zeit

Zeitforscher … das hört sich erst mal etwas romantisch an. Wie sieht denn Ihr Arbeitsalltag aus?
Ich starre Uhren an. (lacht)

 

Das habe ich mir gedacht. Was also ist Zeit für Sie persönlich, abseits dessen, was die Uhr anzeigt?
Das ist eine ganz existenzielle Sache. Wissenschaftlich gesehen, weil wir da vielleicht am allernächsten an das Geheimnis des Bewusstseins herankommen. Bewusstsein ist dadurch geprägt, dass es ausgedehnt ist. Wir haben keine ausdehnungslose Wahrnehmung, sondern dieser Zeitfaktor spielt immer eine große Rolle. Für das Verständnis von Bewusstsein, glaube ich, muss man die Zeit verstehen. Das fehlt bei den momentan gängigen Bewusstseins-Modellen des Gehirns. Unser erlebter Moment ist ja auch ausgedehnt.

Wie meinen Sie das?
Damit Sie mich verstehen können, müssen Sie meine Sätze über Zeit hinweg integrieren zu einem Ganzen, um es grammatikalisch, semantisch zu verstehen. Das zeigt, dass der erlebte Moment zeitlich ausgedehnt ist. Deshalb befasse ich mich einerseits wissenschaftlich damit und weil im Gegensatz zu anderen Fakultäten des Geistes – also Gedächtnis, Wahrnehmung, Motorik, was auch immer – viel Konsens unter den Wissenschaftlern besteht. Wie die Dinge ungefähr ablaufen. Wie das Gehirn etwas bewerkstelligt.

 

Wie ist es bei der Zeit?
Bei der Zeit gibt es überhaupt keinen Konsens. Ich war vor Kurzem wieder auf einem Kongress. Es waren fünf Wissenschaftler eingeladen und die haben fünf verschiedene Theorien produziert. Vielleicht hängt das auch wieder mit dieser Bewusstseinsfrage zusammen, da haben wir auch unsere fünf Forscher ohne Konsens. Das ist sehr interessant. Aber es gibt natürlich auch die persönliche Seite.


Die wäre?
Mit der Zeit haben wir einerseits diese existenzielle Note. Wir gehen auf unseren Tod zu. Die Zeit ist da ganz unerbittlich. Je älter wir werden, desto schneller vergeht die Zeit. 

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Woran liegt das? Als Kind sind zwanzig Minuten Spielen eine Ewigkeit.
Wir werden immer routinierter. Das ist vielleicht die schnelle Antwort, aus der Hüfte geschossen. Dieses Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht nach dem Motto „Jetzt ist ja schon wieder Weihnachten!“, wie kommt das zustande? 

 

Genau.
Das ist eine Rückschau. Wie schnell ist das letzte Jahr vergangen? Eine Rückschau hat etwas mit Gedächtnisinhalten zu tun. Je mehr ich erlebt habe und je mehr ich im Gedächtnis abgespeichert habe, desto länger kommt mir die Zeit vor. Ein spannendes Wochenende in Rom, mit Freunden und viel Erlebtem, kommt mir unglaublich lange vor. Weil ich so viel erlebt und zu erinnern habe.

Die Alternative ist?
Jetzt haben wir denselben Zeitraum versumpft zu Hause verbracht. Das kommt einem vor, als ob nichts passiert sei. Es ist schnell vergangen und so ist es eben auch mit der Lebenszeit generell.

Wie hängt das mit dem Alter zusammen?
Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat alles so einen Neuartigkeitscharakter. Ich erlebe Neues, exploriere neue Sachen, vielleicht verlasse ich das Elternhaus, studiere irgendwo, alles ist neu, neu, neu. Das wird besonders abgespeichert im Gehirn und deswegen kommt es den jüngeren Leuten vor, als würde die Zeit langsamer vergehen. 

​

Man sollte also ständig Neues machen, wenn man viel vom Leben haben möchte?
So kann man es sagen, ja. Nur irgendwo hat auch das seine Grenzen. 

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Inwiefern?
Jetzt könnte ich zum Beispiel sagen, ich gehe ab sofort jedes Jahr in ein neues Land in den Urlaub, und nicht immer an denselben Strand, an den ich sonst immer gehe. Doch irgendwann bin ich schon zum zwanzigsten Mal in einem neuen Land. Selbst dann wird dieser Reiz des Neuartigen zu einer Art Routine. Also ganz können wir dem nicht entfliehen, aber es ist durchaus ein Ansatz.


Na gut. 
Ich meine, es ist ja klar, wenn ich dreißig Jahre an einem Ort bin, im selben Beruf mit derselben Routine, mit denselben Leuten. Das beschleunigt die subjektive Zeit natürlich.

Man kann also schon etwas steuern.
Wenn ich jetzt sage, ich positioniere mich immer wieder neu, dann vergeht die Zeit definitiv langsamer. Eindrücklich war das bei mir, als ich fünf Jahre in San Diego in Kalifornien war und dieser Wechsel, als ich hinfuhr.

Was für ein Wechsel?
Dieses erste Jahr ist auch jetzt noch in meinem Gedächtnis so unglaublich gestreckt, weil alles neu war. Ein neuer Job, neue Leute, alles eine ganz andere Atmosphäre dort in dem Land, alles neu.

Und dann?
Danach gibt es bestimmte Erinnerungen an Sachen, da weiß ich nicht mehr, ob das jetzt im dritten oder im vierten Jahr war. Dann wird es auch irgendwann mal wieder schneller. Aber dieses erste Jahr war richtig schön lang und gestreckt.

Was genau passiert denn da in unserem Hirn? Man muss doch sagen, es liegt an uns und nicht an der objektiven Zeit, wie sie läuft.
Das hat hauptsächlich mit der Abspeicherung im Gedächtnis zu tun. Das kann man auch ganz gut zeigen, beispielsweise an Patienten mit Demenz, die mit ihrem Gedächtnis Probleme haben, nichts Neues abspeichern können. Aber auch Patienten mit anderen Verletzungen des Gehirns können zum Beispiel die Zeit als schneller vergehend erleben als andere Personen. Das heißt, es hat wirklich etwas mit der Abspeicherung von Inhalten im Gehirn zu tun, in den kortikalen Netzwerken, die dafür zuständig sind.

Also je besser das Gedächtnis, desto langsamer kommt einem die Zeit vor?
Das ist jedoch nur das, was für die Rückschau zählt, warum die Zeit immer schneller vergeht, je älter wir werden.

Was gäbe es außerhalb der Rückschau auf die Zeit zu betrachten?
Es gibt noch die Betrachtung, diese Zeit im Moment zu erleben. Das basiert dann aber auf ganz anderen Dingen.

 

Aber es ist doch nicht so, dass bei jeder Person neue Dinge gleich abgespeichert werden. Wenn mein Kollege nebenan das Gleiche macht wie ich, kann für ihn doch die Zeit im Moment langsamer oder schneller vergehen.
Ja, ja! Natürlich es kommt im Moment darauf an, ob man jetzt in einen Flow-Zustand hineinkommt, total absorbiert in der Sache ist, die man macht, oder ob man eher gelangweilt von derselben Sache ist. Das hängt auch alles mit dem Können zusammen und hat mit dem Wissen, mit der Motivation des jeweiligen Menschen zu tun. Jeder hat dann so seine eigene Perspektive und für jeden läuft die Zeit anders ab.

 

Jetzt untersuchen Sie auch noch Menschen mit außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen. Welche wären das zum Beispiel?
Das sind immer wieder sehr unterschiedliche Sachen. Angefangen habe ich mit extremsten Forschungen. Das war zum Beispiel mit Psilocybin, also dem Halluzinogen und Psychedelikum.

Hui!
Das kann man in Deutschland zwar nicht machen, dafür ist Deutschland zu strukturkonservativ, aber in der Schweiz, in Zürich, habe ich das am Psychiatrischen Institut der Uni untersucht. Da haben wir zum Beispiel geschaut, wie sich die Zeitwahrnehmung bei gesunden Personen verändert, die diese Psychedelika einnehmen. Dann, weil ich es natürlich jetzt hier nicht machen kann, habe ich verschiedene Sachen gemacht.

Sehr spannend! Was denn so?
Was man hier zum Beispiel ganz klar gut machen kann, ist meditieren. Man kann beispielsweise erfahrene Meditierende untersuchen, die durch ihre Erfahrungen, sich auf den Moment zu konzentrieren, ganz schnell in veränderte Bewusstseinszustände kommen. Und dann, das ist auch ganz witzig, ist das über verschiedene Methoden, sei es jetzt über Psychedelika, Meditation oder ich kann auch noch Floating Tank nennen, möglich.

Was ist „Floating Tank“?
Das ist ein Wasserbecken, in dem man in körperwarmem Salzwasser quasi schwerelos schwebend liegt. Es ist ganz dunkel, weil es eine Kabine ist. Man erlebt so eine Art perzeptueller Deprivation (Anm. d. R.: = Entzug von Sinneseindrücken). Die Person wird also ganz auf sich und ihre Körperlichkeit zurückgeworfen. Eine Art „Instant Meditation“, wie ich dazu immer sage. Das sind alles verschiedene Methoden.

Okay …
… wo aber immer wieder ähnliche Erlebnisse berichtet werden, bezogen auf Zeit und Selbst. Nämlich, dass man bei so einem Peak oder bei der Kulmination der Erlebnisse dann plötzlich sagt: „Oh, ich habe keine Zeit erlebt und mich selbst auch nicht.“ Zeit- und Ich-Verluste, wenn man so will, ja. Das kann sich mit verschiedenen Methoden und Bewusstseinszuständen herbeiführen lassen.

 

Das heißt, wenn man von Zeitverlust spricht, wie kommt man sich dann vor?
Naja, eher gar nicht wirklich. Ein Klassiker würde sein: Ein erfahrener Meditierender hat dreißig Minuten meditiert und sagt dann, das habe sich angefühlt wie fünf Minuten. Zum Beispiel in der Rückschau. Während andere es so beschreiben: „Ich habe mich eigentlich selbst nicht gespürt und die Zeit war irgendwie auch nicht da.“ Pures Bewusstsein wird das auch genannt, wo eigentlich absolute konzentrative Stille herrscht. So kann man das vielleicht ausdrücken.

Vielleicht hätte ich eher das Gegenteil vermutet, wenn es keine Ablenkung gibt.
Richtig, am Anfang hat man immer einen sehr starken Körper- und Zeitbezug. Man konzentriert sich, atmet bewusst ein und aus oder macht einen Körperscan. Durch das Liegen im Floating Tank hört man nichts, sieht nichts, riecht nichts Besonderes. Aber der innere Körper ist da. Man spürt vielleicht plötzlich sein Herz, alles, was man sonst nicht so spürt. Jetzt, am Anfang sind sogar die Körperlichkeit und auch der Zeitverlauf durchaus verlangsamt. Aber nach einiger Zeit, durch diesen dauernden Fokus auf das Jetzt, wo nichts sonst passiert, verliert man plötzlich dieses Gefühl von Zeit und Selbst.

Wie beeinflusst denn die Gesellschaft unsere Zeit oder unser Zeitempfinden?
Oh ja, das ist eher ein Sprung zu den technologischen Veränderungen, die dann Eingang nehmen.

 

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, hat es doch viel mit äußeren Einflüssen zu tun, wie man Zeit wahrnimmt, ob man Eindrücke von außen hat oder nur sich selbst wahrnimmt?

Zum Beispiel warte ich auf den Bus, der in drei Minuten kommen soll. Jetzt bin ich entweder allein, warte und warte, spüre und erlebe mich selbst. Die Zeit dehnt sich, dann läuft die Zeit langsamer. Warum? Weil ich diesen Bezug zum Körper habe.

Oder?
Oder aber ich stehe da und habe irgendwie jemanden, den ich kenne und wir unterhalten uns ganz angeregt. Dann bemerke ich mich selbst nicht so, bin abgelenkt von mir und der Zeit. Diese vergeht ganz schnell und der Bus ist plötzlich da. Das ist der Unterschied. Im Moment die Zeit erleben. Da ist die Frage, wohin die Aufmerksamkeit geht: auf die Zeit, dann vergeht sie langsamer. Geht die Aufmerksamkeit weg von der Zeit, etwa durch Unterhaltung, vergeht die Zeit vermeintlich schneller. Die Frage ist natürlich, worauf wir achten, wenn wir auf die Zeit achten.

Ja?
Wir achten ja nicht auf unsere Armbanduhr. Das ist damit nicht gemeint. Trotzdem haben wir ein Zeitgefühl, auch wenn wir nicht auf die Uhr schauen. Da ist dann die Idee oder zumindest eine Idee, dass wir zu dem Punkt eigentlich unsere Körperlichkeit bemerken und die Körperlichkeit oder das eigene Ich erleben, das den Zeitverlauf definiert. Wie im Floating Tank gesehen kann ich sensorisch alles ausschalten, aber das Körper-Selbst bleibt immer da, das verschwindet nicht.

​

Die innere Uhr.
Das heißt also auch da, ich habe immer Signale aus dem Körper, die kommen und mir einen Rahmen dafür geben, wie ich die Zeit wahrnehme. Auch wenn ich die Augen schließe und die Ohren zuhalte: Trotzdem oder gerade dann erlebe ich die Zeit besonders, weil ich den Fokus auf den Körper richte.

 

Mit dem Wissen Ihrer Zeitforschung: Steuern Sie da manchmal Ihre Langeweile an der Bushaltestelle?
Die meisten Leute wissen sehr genau, was sie machen müssen, wenn ihnen langweilig ist. Sie zücken ihr Smartphone, das ist der Klassiker in der Wartezeit. Sie lenken sich ab, surfen ein bisschen rum, checken die E-Mails und dann vergeht die Zeit plötzlich ganz schnell. Das ist das, was jeder automatisch macht.

Ist das denn so gut?
Was man machen sollte, hat vielleicht auch mit Kreativität zu tun. Langeweile ist schließlich die Langeweile mit sich selbst. Ich bin mir dann selbst langweilig, also muss ich mir externe Unterhaltung suchen. Was sicherlich erstrebenswert ist, ist, dass ich das aushalten kann, dass mir mal langweilig ist. Dass ich mal durch so eine leere Zeit durchgehen kann und dass ich mal nichts mache. Dann kommen einem plötzlich sehr gute Ideen, was man machen kann.

Zum Smartphone zu greifen ist sicherlich auch eine Routine geworden.
Wenn ich mich immer nur quasi mit Informationen von außen bombardiere, habe ich ja gar keine Zeit nachzudenken oder irgendwelche kreativen Gedanken zu haben. Deswegen würde ich eher sagen, es ist gut, wenn man durch die Langeweile mal hindurchgeht und das auch aushält, ohne sich gleich ständig ablenken lassen zu müssen.

Sie haben auch bei einer „Schöner-Warten-Hotline“ mitgemacht. Können Sie mir da kurz was zu erzählen?
Ah, das war mit dem Konzeptkünstler Armin Nagel. Der spielt mit diesen Warte-Situationen. In Parks oder an öffentlichen Orten stellt er zum Beispiel eine Hütte auf oder irgendwas, wo man warten muss. Da erlebt man plötzlich ganz bewusstes Warten. Oder es gibt eine Telefonzelle – während der Coronapandemie –, wo man dann in eine Warteschleife kommt, um dieses Warten in einem spielerischen, künstlerischen Kontext zu erleben.

Was hat einen dort erwartet?
Wie wenn man etwa bei Versicherungen anruft, kam man in diese Warteschleife und konnte auswählen. „Wenn Sie dies wollen, drücken Sie die Taste eins. Wenn Sie das wollen, Taste zwei. Wenn Sie mehr Informationen über das Warten von einem Wissenschaftler wissen wollen, dann drücken Sie Taste drei.“ Dann habe ich mich gemeldet und über die Zeit erzählt, wie wir uns jetzt unterhalten. Das war wirklich eine lustige Sache.

​

Hat Ihr Beruf etwas mit Ihrem persönlichen Alltag gemacht?
Ja, das ist wechselseitig. Wobei ich dann vielleicht auch wieder sagen kann, mein Alltag wird auch wieder Beruf, sodass ich das gar nicht so streng trenne, wie es häufig ist. Aber wenn ich das trennen sollte, dann würde ich sagen, es bedingt sich natürlich wechselseitig. Warum habe ich überhaupt dieses Thema ausgesucht? Die Zeit oder das Bewusstsein hat mich immer interessiert. Aber die Erkenntnisse, die ich hier gewinne, kann ich natürlich auch anwenden. Da verändere ich mein Leben natürlich schon dadurch.

 

Inwiefern? Wenn ich da fragen darf.
Es sind ja Hunderte Dinge, die man da erlebt. Ich bin zwar jetzt zum Beispiel kein großer Meditierer, aber ich meditiere auch mal und habe viele Kollegen, die meditieren. Vielmehr ist es diese Achtsamkeit auf die Zeit, die Achtsamkeit auf die Erlebnisse. Das Bewusstsein für Ruhe und Aktivität und wie man sie einsetzt.

Wodurch steuern Sie das beispielsweise?
Ein wichtiger Punkt ist, dass wir zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel am Wochenende oder bei einem Ausflug, vielleicht das Handy einfach mal zu Hause lassen sollten.

Oh ja.
Obwohl es immer schwieriger wird, weil wir da mittlerweile alles Mögliche an Unterlagen darauf haben, Bezahlformen, Covid-Pass. Aber so etwas habe ich halt früher immer gesagt. Das sind solche Kleinigkeiten. Natürlich auch generell den Umgang mit Gelassenheit zu lernen. Älterwerden, Sterben, der Umgang damit. Das sind alles so Dinge, die einen beschäftigen. Die man natürlich von verschiedenen Seiten aus immer wieder beleuchten kann.

 

Wie lang kam Ihnen das Interview jetzt vor? In Übereinstimmung mit der Zeit?
Spontan würde ich jetzt zwanzig Minuten sagen.

 

Das passt doch ziemlich gut.
Das ist aber trotzdem unterschätzt, wenn ich nun auf die Uhr schaue. Das heißt, es ist recht schnell vergangen. Das wiederum ist ein gutes Zeichen, weil es zeigt, dass es unterhaltsam war.

 

Wunderbar. Danke für Ihre … Zeit.

INFO

Dr. Marc Wittmann

Jahrgang 1966, arbeitet seit 2009 am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg. Der Psychologe und Humanbiologe untersucht unter anderem die subjektive Zeit in außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen. Er ist Autor von Büchern über Zeitwahrnehmung, etwa „Wenn die Zeit stehen bleibt – Kleine Psychologie der Grenzerfahrungen“ oder „Wie das Smartphone uns die Zeit klaut“.

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Autorin Chiara Kucharski / Illustration Thorsten Kambach / Fotos shutterstock, Dr. Marc Wittmann

Erstmalig erschien dieser Text in Stadtgeflüster Interview August 2022

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